Der Bund will seine Anteile an der Commerzbank nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel mindestens bis 2016 behalten. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums bestätigte am Sonntag in Berlin: "Die Bundesregierung plant momentan nicht, ihre Anteile zu veräußern."
Mehrere interessierte Investoren, die den Anteil des Bundes an der teilverstaatlichten Bank übernehmen wollten, ließ Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bereits abblitzen, so der "Spiegel" unter Berufung auf das Finanzressort.
Auf dem Weg zu ihrer Sanierung habe die Commerzbank, das zweitgrößte Kreditinstitut des Landes unter Führung von Vorstandschef Martin Blessing, erst die Hälfte zurückgelegt. Deshalb sei es nicht ratsam, den Ankeraktionär zu wechseln.
Außerdem hoffe das Finanzministerium darauf, dass sich der Kurs der Commerzbank-Aktie weiter erhole. Umso kleiner fielen dann beim Verkauf des Bundesanteils die Verluste aus. Nach einer Rettungsaktion während der Finanzkrise hält der Bund derzeit noch 17 Prozent und ist damit größter Anteilseigner. Die Bank wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Nur für sehr Mutige
Die Anleger nehmen die Meldung, dass der Bund dabei bleibt, positiv auf. Im frühen Montagshandel gewinnt die Commerzbank-Aktie 0,7 Prozent auf 11,52 Euro. Damit rückt der wichtige Widerstand im Bereich 11,80 Euro in den Fokus. Sollte er überwunden wären, würde die Commerzbank-Aktie wieder innerhalb der monatelang gültigen Seitwärtsrange tendieren. Sehr mutige Anleger, die die Kursschwäche zum Kauf genutzt haben, setzen den Stopp knapp unterhalb des letzten Tiefs bei 10,66 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)