Neuer Tag, neuer Wirbel um die Commerzbank. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich in einem Länderbericht skeptisch zu einigen deutschen Banken geäußert. Problematisch könnten die umfangreichen Schifffahrts-Portfolios werden. Trotz der Meldung legt die Commerzbank-Aktie im frühen Handel zu.
Die deutschen Banken seien zwar "generell gut positioniert", doch Kreditinstitute, die umfangreiche Schifffahrts-Portfolios hielten, "könnten eine Quelle weiterer Wertberichtigungen sein", warnte der IWF laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Die deutschen Banken, darunter die Commerzbank und die NordLB, hätten 2012 knapp ein Drittel des 475 Milliarden Dollar schweren Weltmarkts für Schifffahrtsfinanzierungen kontrolliert, hatte Moody's Investors Service vor ein paar Wochen ermittelt.
Schäuble ist zufrieden
Unterdessen sieht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Banken gut für den anstehenden Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) gewappnet. „Die Prüfung der Vermögenswerte und der Stresstest sind noch nicht abgeschlossen", sagte Schäuble dem Handelsblatt. „Aber die Banken haben eine Menge zusätzliches Kapital erhoben.“
Im Einzelfall könne es „natürlich immer" Probleme geben, wie man jetzt bei der portugiesischen Bank Espírito Santo sehen konnte. "Die Ansteckungsgefahr ist aber viel geringer", betonte Schäuble. Die Bankenunion, deren wichtigster Eckpfeiler eine gemeinsame Bankenaufsicht ist, nannte der Minister neben der Währungsunion den „zweite große Akt der Integration“.
Halten
Der bevorstehende Stresstest dürfte die Verunsicherung der Commerzbank-Anleger nicht lindern. Es ist nicht auszuschließen, dass die Commerzbank noch mal den Kapitalmarkt anzapfen muss. Auf der anderen Seite gibt es Übernahmespekulationen, die die Aktie stützen. Alles in allem ist die Commerzbank-Aktie auf dem aktuellen Niveau eine Halte-Position.
(Mit Material von dpa-AFX)