Die Zitterpartie bei der Commerzbank geht weiter. Im frühen Dienstaghandel gehört die Aktie des DAX-Konzerns mal wieder zu den Verlierern im DAX. Der Titel ist damit nachhaltig unter die charttechnisch sehr bedeutende 200-Tage-Linie gefallen. Sorgen macht den Anlegern offenbar der Stresstest der EZB.
Commerzbank, Deutsche Bank und Co können sich auf einen harten Stresstest gefasst machen. Das kündigte die neue Leiterin der bei der Europäischen Zentralbank (EZB), Danièle Nouy, im Spiegel an. „Es ist nicht so einfach, uns auszutricksen“, sagte Nouy.
Die europäische Bankenaufsicht in Frankfurt am Main befindet sich erst im Aufbau, Kritiker halten sie daher nur für eingeschränkt schlagkräftig. "Im November, wenn wir offiziell die Aufsicht über die Banken des Euroraums übernehmen, sind wir startklar. Die Hälfte der Mannschaft ist bereits eingestellt", betonte Nouy.
„Noch kein umfassendes Bild“
Vorher testet die Behörde die wichtigsten Banken in einem sogenannten Stresstest auf Herz und Nieren. Die Geldhäuser müssen darlegen, wie sich extreme Krisenszenarien auf ihre Bilanz auswirken. Die Ergebnisse sollen im November veröffentlich werden, eine erste Phase ist bereits abgeschlossen. "Die Zahlen werden noch ausgewertet. Ich habe noch kein umfassendes Bild", sagte Nouy dem Spiegel.
Stichtag für den Test sind die Daten von Ende 2013. Die Behördenchefin räumte daher ein, dass aktuelle Entwicklungen sich darin möglicherweise nicht widerspiegeln. Künftig solle es jedoch ein Mal im Jahr einen solchen Bilanzcheck geben. "Aber nicht genauso umfangreich wie dieses Mal", schränkte Nouy ein.
Blick nach unten
Die charttechnische Situation bei der Commerzbank-Aktie bleibt angespannt, nachdem der Titel nachhaltig unter die 200-Tage-Linie gefallen ist. Nun rückt wieder das Zwischentief bei 11,185 Euro in den Fokus. Die Aktie wird erst dann wieder interessant, wenn die 200-Tage-Linie nachhaltig zurückerobert wird.
(Mit Material von dpa-AFX)