Die Nachricht, dass der Commerzbank in den USA eine hohe Millionen-Strafe droht, setzt die Aktie am Vormittag massiv unter Druck. Selbst ein positiver Analystenkommentar verpufft. Es besteht mittlerweile die berechtigte Angst, dass eine wichtige Unterstützung fallen könnte.
Wie DER AKTIONÄR berichtete, haben US-Ermittler die Commerzbank wegen des Verstoßes gegen Sanktionen ins Visier genommen. Einem Bericht der New York Times zufolge soll die Bank mindestens 500 Millionen Dollar an Strafe bezahlen.
Die Tatsache, dass die Analysten von Macquarie die Aktie auf ihre "Conviction List" nehmen, findet in diesem Umfeld wenig Gehör. Die Experten der australischen Bank sehen den fairen Wert bei 14 Euro und stufen die Commerzbank mit "Outperform" ein.
Bruch der Unterstützung?
Aufgrund der Kursverluste hat die Commerzbank-Aktie bereits das 38,2%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung zwischen Juli 2013 und April 2014 (bei 11,07 Euro) unterschritten. Als nächstes könnte die Unterstützung bei 11,00 Euro fallen und im Anschluss daran ein schneller Rückgang auf das Zwischentief bei 10,66 Euro folgen.
Sollte auch hier der Abwärtstrend nicht stoppen, müssen sich die Aktionäre der Bank auf Kurse um 10,00 Euro einstellen. Hier verläuft neben einer horizontalen Auffanglinie, das 50%-Fibonacci-Retracement der angesprochenen Aufwärtsbewegung. Außerdem hat die Marke rein psychologisch betrachtet eine wichtige Funktion.
Abwarten
Das Umfeld, die neuen Prozessrisiken, die Charttechnik - alles drei spricht derzeit gegen die Commerzbank. Anleger sollten die Entwicklung vom Seitenrand aus beobachten.