Laut Handelsblatt soll es bei der Commerzbank am 21. Mai, einen Tag vor der Hauptversammlung, eine Sondersitzung des Aufsichtsrates geben. Dabei soll der Vorstand darlegen, warum er die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank beendet hat und welche strategischen Pläne nun verfolgt werden.
Unabhängig von der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Bank, gilt die Commerzbank als Übernahmekandidat. Als mögliche Käufer werden immer wieder die italienische Unicredit und die niederländische ING gehandelt.
Schwierige Voraussetzungen
Die Analysten der Citibank sehen eine Übernahme durch die Unicredit kritisch. Der Vorteil der Transaktion bestünde vor allem darin, Kosten einzusparen. Damit eine Übernahme Sinn macht, müssten die Einsparungen allerdings 20 bis 25 Prozent erreichen. Das würde aber einen massiven Personalabbau erfordern.
Höher schätzen die Analysten die Wahrscheinlichkeit einer Fusion mit der ING ein. Sie beträgt 35 bis 45 Prozent. Die ING tritt in Deutschland bisher als Direktbank ohne Filialnetz auf. Somit sollte der Stellenabbau nach einer Übernahme geringer ausfallen. Doch auch diese Transaktion berge große Umsetzungsrisiken, so die Analysten. Denn den Kaufpreis von bis zu zwölf Milliarden Euro müsste die ING über eine Kapitalerhöhung aufbringen.
Neues Kaufsignal
Die Commerzbank-Aktie hat am Dienstag erneut den seit Jahresanfang intakten Aufwärtstrend bestätigt. Mit ordentlich Schwung wurde dann gestern die 200-Tage-Linie bei 7,65 Euro erobert. Damit hat die Aktie ein starkes Kaufsignal geleifert.
Seit Jahreswechsel hat die Aktie annähernd 35 Prozent Plus eingefahren. Das ist der beste Wert im europäischen Referenzindex. DER AKTIONÄR setzt weiter auf die Aktie mit Ziel 10,00 Euro.