Die Zinsen steigen, doch den deutschen Geldhäusern hilft das am Donnerstag reichlich wenig. Commerzbank und Deutsche Bank fallen stärker als der Markt. Offensichtlich wiegt die Schuldenproblematik schwerer als die Sorgen um einen weltweiten Konjunktureinbruch. Aus technischer Sicht könnten die Aktien bald ihre Jahrestiefs erreichen.
Bei der Commerzbank steht die Marke von 8,50 Euro auf der Kippe. Fällt die Aktie darunter, droht ein Rücksetzer bis 8,00 Euro. Dort liegt jedoch eine starke Unterstützung - dreimal schon hat dieses Niveau gehalten.
Ein Befreiungsschlag wäre ein Anstieg über das jüngste Hoch bei 9,60 Euro. Im Anschluss hätte die Aktie Luft bis 10,50 Euro. Doch dieses Szenario erscheint angesichts der Entwicklungen in Italien und Griechenland - die Anleiherenditen steigen dort bedenklich - unwahrscheinlich.
Die Deutsche-Bank-Aktie kämpft indes mit der Unterstützung bei 9,45 Euro. Sollte diese unterschritten werden, reicht das Korrekturpotenzial bis 8,76 Euro. Das ist das Jahrestief vom 27. Juni. Eine Entwarnung wäre bei Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends möglich, der im Bereich von 10,20 Euro verläuft.
Die Erwartung steigender Zinsen ist zwar gut für die deutschen Großbanken, doch vorerst muss die Schuldenkrise in Italien vom Tisch. Die Commerzbank bleibt auf der Empfehlungsliste mit Stopp bei 7,90 Euro. Die Deutsche Bank ist weiter kein Kauf.