Am kommenden Mittwoch, dem 7. Mai, wird die Commerzbank ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal präsentieren. Behalten die Analysten Recht, wird das Kreditinstitut seinen Aufwärtstrend bestätigen. Die Aktionäre hoffen darauf, dass sich dieser Trend endlich auch wieder im Kursverlauf bemerkbar macht.
Dreistelliger Millionengewinn
Unter dem Strich dürfte das Institut den ersten dreistelligen Millionengewinn seit sechs Quartalen erwirtschaftet haben. Anders als im Vorjahr sollten diesmal keine besonderen Belastungen aus dem laufenden Konzernumbau angefallen sein. Allerdings rechnen die Experten mit einem aufgrund einer höheren Risikovorsorge schwächeren operativen Ergebnis.
Nach den von der Commerzbank selbst veröffentlichten Schätzungen rechnen Analysten im Schnitt für die ersten drei Monate mit einem Überschuss von 231 Millionen Euro. Vor einem Jahr stand unter dem Strich noch ein Verlust von 95 Millionen Euro. Verantwortlich dafür waren damals in erster Linie einmalige Rückstellungen für das laufende Sparprogramm.
Diese sind aus dem operativen (Vorsteuer-) Ergebnis herausgerechnet. Es dürfte nun um rund ein Drittel auf 327 Millionen Euro gesunken sein. Das wiederum führen Analysten auf ein deutlich schwächeres Ergebnis im Investmentbanking zurück. Zudem dürften die Rückstellungen für faule Kredite wieder zugenommen haben. Vor einem Jahr hatte die Bank noch davon profitiert, alte Rücklagen aus der Zeit der Finanzkrise auflösen zu können. Weiter ein großer Belastungsfaktor bleiben die niedrigen Zinsen.
Verluste der Bad Bank
Einen höheren Verlust erwarten die Experten in der konzerneigenen Bad Bank. In der Sparte wickelt das Institut nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Anlagen wie Schiffsfinanzierungen, Staatsanleihen und gewerbliche Immobilienkredite ab. Der Vorstand hatte den Abbau dieser oft problematischen Investments im vergangenen Jahr beschleunigt und nimmt dafür auch höhere Verluste in Kauf. Zuletzt konnte die Commerzbank aber dank der Jagd von Investoren auf renditeträchtige Anlagen beim Verkauf der Bestände vergleichsweise gute Preise erzielen. Ende 2013 hatte die Bad Bank noch Altlasten im Wert von 116 Milliarden Euro in ihrem Bestand.
Hoffen auf das Kaufsignal
Seit Wochen pendelt die Commerzbank-Aktie zwischen 11,80 Euro und knapp 14,00 Euro. Zuletzt hatte sich die Trading-Range auf 12,50 bis 13,50 Euro sogar noch verengt. Die bevorstehenden Zahlen sollten ein neues Signal hervorrufen - Neueinsteiger warten am besten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)