Auch das noch: Als ob der Kali- und Salzproduzent K+S in den vergangenen Wochen nicht schon genügend Probleme gehabt hat. Jetzt kommt auch noch die amerikanische Ratingagentur S&P und stuft die Bonität des im DAX notierten Unternehmens ab.
S&P reduziert das Rating für K+S auf „BBB“. Der Ausblick verheißt zudem auch nichts Gutes. „Negativ“ lautet hier das Votum der Experten. Mit anderen Worten: In den kommenden Wochen könnte es zu weiteren Abstufungen kommen. Mit der aktuellen Einstufung behält der Kasseler Konzern bei S&P zunächst eine sogenannte Investmentgrade-Bewertung. S&P sieht den Konzern damit also weiter als eine durchschnittlich gute Anlage. Die gegenwärtige Einstufung liegt zwei Stufen über einer "Ramschbewertung". Erst dann gilt eine Anlage in den Anleihen als spekulativ.
Nur noch Ramschniveau
Anfang November hatte bereits Moody´s die Bewertung von K+S auf Ramschniveau gesenkt. Moody´s stuft K+S noch mit „Ba1“. Zumindest hat Moody´s den Ausblick für K+S auf „Stabil“ angehoben. Die Agentur begründete den Schritt damals mit der Unsicherheit über die Preisentwicklung auf dem weltweiten Pottasche-Markt, die K+S dazu zwingen könnte, zusätzliche Schulden aufzunehmen. Dies würde dann zu einer spürbaren Verschlechterung des Finanzprofils des Konzerns führen, sagte die leitende K+S-Analystin von Moody's, Elena Nadtotchi, laut Mitteilung.
Die Abstufung von S&P kommt zu einer Zeit, da Anleger wieder mehr und mehr Vertrauen in die K+S-Aktie gefasst hatten. Auch die Analysten wurden wieder mutiger. So hatte vor kurzem das Bankhaus Lampe die Einstufung von K+S von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft. Für K+S könnten die Abstufungen durch die Ratingagenturen noch teuer werden: Experten vermuten, dass das Unternehmen eine Anleihe begeben könnte, um das Legacy-Projekt in Kanada zu finanzieren. Durch die schlechtere Bonität müsste K+S Investoren wohl durch höhere Zinsen locken.
(mit Material von dpa-AFX)