+++ Geheimplan für Deutschland? +++

Börsenexperte Thomas Gebert: Ist der Euro am Ende?

Börsenexperte Thomas Gebert: Ist der Euro am Ende?
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Jochen Kauper 21.04.2019 Jochen Kauper

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann steht schon in den Startlöchern Mario Draghi zu beerben. Für den Anleger verheißt das nichts Gutes.

Eine der Hauptaufgaben einer Notenbank besteht darin das Funktionieren des Staates zu gewährleisten. Wenn ein Staat aufgrund irgendwelcher Umstände nicht mehr in der Lage ist sich über die Kapitalmärkte zu finanzieren, muss die Notenbank einspringen und die Regierung mit Liquidität versorgen. "Die Infrastruktur und die öffentliche Versorgung müssen aufrechterhalten werden. Polizisten und Lehrer müssen bezahlt werden, Renten überwiesen werden und die Verteidigungsbereitschaft muss gewährleistet sein. Diese Aufgabe ist neben dem Versuch, Geldwertstabilität zu fördern, die wichtigste Funktion, die einer Notenbank zukommt. Die Aufrechterhaltung des Staatswesens ist im Zweifelsfall sogar das wichtigere Mandat als die Inflationsbekämpfung. Diese Funktion muss die Europäische Zentralbank gegenüber allen Euro-Ländern wahrnehmen. Auch gegenüber Italien! Wird diese elementare Aufgabe den Italienern verweigert, ist der Euro auf Dauer nicht die Währung der Italiener", sagt Börsenexperte Thomas Gebert.

"Ausweglose Situation"

Im Jahr 2012 konnte sich Italien aus eigener Kraft nicht mehr genügend Geld beschaffen. Der Zins für Anleihen stieg auf über sieben Prozent. "Diese ausweglose Situation, die zu einer Zahlungsunfähigkeit Italiens und damit zu einem Auseinanderbrechen des Euros geführt hätte, wurde erst durch Mario Draghis erlösende Worte „Whatever it takes“ beendet. Damit deutet er an, dass die Europäische Zentralbank im Notfall unbegrenzt- tatsächlich unbegrenzt - italienische Staatsanleihen kaufen würde um den italienischen Staat zu finanzieren, obwohl das in den Statuten der Europäischen Zentralbank ausdrücklich verboten ist – ein Geburtsfehler des Euro, eine Notenbank muss mit Liquidität beispringen können. Hätte sich Draghi nicht über geltendes Recht hinweggesetzt, wäre der Euro schon im Jahr 2012 am Ende gewesen", sagt Gebert.

Will Weidmann Härte demonstrieren?

Da sich Deutschlands Hoffnungen auf das Amt des EU-Kommissionspräsidenten mittlerweile zerschlagen haben, soll zum Trost der EZB-Vorsitz angestrebt werden. "Bundesbank Präsident Jens Weidmann ist dafür vorgesehen. Nun hat sich Weidmann zu allen bisher erfolgten Rettungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank sehr skeptisch geäußert. Aus seiner Sicht darf es nicht ihre Aufgabe sein, italienischen Staatsschulden zu garantieren. Hätte sich diese Ansicht im Jahre 2012 schon durchgesetzt, würden wir heute mit einer anderen Währung zahlen. Eigentlich so ziemlich jede Äußerung von Weidmann, die ich in den letzten zehn Jahren gehört habe, hätte, wenn sie umgesetzt worden wäre, zum Ende des Euro geführt. Ich weiß nun nicht, ob Weidmann für die Galerie spielt und dem deutschen Publikum Härte demonstrieren möchte. Falls seine Einlassungen seinen wirklichen Überzeugungen entsprechen und er die Gelegenheit dazu bekommt sie umzusetzen ohne dass er von seinen EZB-Kollegen eingebremst wird, sind die Tage des Euro gezählt. Ein Entziehen der von Draghi gegebenen impliziten Garantie der italienischen Staatsschulden würde das Gebäude einstürzen lassen. Eine Finanzkrise größer als nach der Lehman-Pleite wäre die Folge. Sollte der Deutsche tatsächlich befördert werden, muss der Anleger die Möglichkeit eines Euro-Aus in seine Anlage-Überlegungen einbeziehen", lautet das Fazit von Thomas Gebert.

Mehr zu Thomas Gebert finden Sie unter www.gebertbrief.de.

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