BMW hat am Dienstag gute Zahlen vorgelegt. Für den Rest des Jahres sieht BMW sogar noch Luft nach oben: Dass die zweite Hälfte besser laufen dürfte als die ersten sechs Monate, hatte Finanzchef Friedrich Eichiner schon Mitte März zur Bilanzvorlage erklärt. Vor Steuern will BMW seinen Gewinn 2014 um rund zehn Prozent steigern und peilt damit einen Wert um 8,7 Milliarden Euro an. Grundlage sollen 16 neue oder überarbeitete Modelle in diesem Jahr sein, mit denen der Konzern auch spürbar höhere Preise durchsetzen will. So gehen beispielsweise das 4er Gran Coupe und der Elektro-Sportwagen i8 im Juni in den Handel. Das neue SUV-Modell BMW X4 startet im Juli. Der Kompakt-Van 2er Active Tourer, bei dem BMW erstmals auf einen Frontantrieb setzt, wird Ende des Jahres ausgeliefert.
Rekorde in Sicht
Damit soll der nächste Verkaufsrekord aufgestellt werden. "Wir steuern im laufenden Jahr einen deutlichen Absatzzuwachs und damit eine neue Bestmarke von über zwei Millionen Fahrzeugen an", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer am Dienstag. In den ersten drei Monaten hatte BMW bereits über 487.000 Autos verkauft - mehr als jemals zuvor in einem ersten Quartal. Die weltweite Nummer eins der Oberklassehersteller will ihren Thron verteidigen und die Angriffe der Verfolger Audi und Daimler abwehren. Sowohl die bayrische Volkswagen Tochter als auch die Stuttgarter wollen BMW spätestens 2020 als Branchenprimus abgelöst haben.
China bleibt wichtigster Baustein
Ein wichtiger Schauplatz für den Kampf um die Vorherrschaft der Edel-Marken sind neben dem weltgrößten Markt China auch die USA. Dort legte BMW jüngst den Grundstein für die nächste Wachstumsstufe: Das Werk im Bundesstaat South Carolina soll mit einer Kapazität von 450 000 Autos zur größten Fabrik des Konzern ausgebaut werden. Neben den aktuellen Geländelimousinen plant BMW dort auch den Bau eines noch größeren SUV-Modells namens X7, das speziell die reichen Käufer in den USA und China ansprechen soll.
Neue Studie
Die DZ Bank hat die Einstufung für BMW nach Zahlen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 98 Euro belassen. Die guten Geschäftszahlen für das erste Quartal sowie der bekräftigte Jahresausblick bestätigten ihn in seiner positiven Haltung zur Aktie des Münchner Autoherstellers, schrieb Analyst Michael Punzet in einer Studie.
Nach dem Sprung über das alte Hoch bei knapp 86 Euro lief die Aktie bis auf 94 Euro nach oben. In der anschließenden Konsolidierung setzte die Aktie zwei Mal auf der 88 Euro Marke auf. Aktuell liefert die 38-Tage-Linie Unterstützung. Durch die guten Zahlen und den Ausblick für das Gesamtjahr sollte die Aktie an diesem Punkt erneut drehen und in einem freundlichen Marktumfeld Kurs Richtung 100 Euro nehmen. BMW bleibt eine Halteposition.