Der chinesische Automarkt ist zum Jahresende dank massiver Steuererleichterungen deutlich gewachsen, was zur Hälfte des Handelstages für kräftige Kursgewinne bei den deutschen Autobauern sorgt. Der Absatz in China stieg nach Angaben der beiden nationalen Autoverbände im Dezember kräftig an, während für das Gesamtjahr bei allen Fahrzeugklassen das schwächste Wachstum seit drei Jahren vorgelegt wurde.
Nach Daten des Herstellerverbandes CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) kletterte der Absatz von Personenwagen an Händler im Dezember um 18,3 Prozent auf 2,44 Millionen Wagen. Laut PCA (Passenger Car Association) stieg die Zahl der verkauften Wagen der Händler im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,9 Prozent auf 2,36 Millionen Stück.
Auf Jahressicht ergibt sich ein anderes Bild: Nach CAAM-Angaben stiegen die Auslieferungen an Händler von Autos und Nutzfahrzeugen um 4,7 Prozent auf 24,6 Millionen Stück. Personenwagen legten dabei um 7,3 Prozent zu, während die Nutzfahrzeuge um 9 Prozent auf 3,45 Millionen zurückgingen. Insgesamt ist dies das schwächste Wachstum seit drei Jahren. Im laufenden Jahr erwartet der CAAM ein Plus von gut sechs Prozent auf 26 Millionen Automobile, davon gut 22,76 Millionen Personenwagen. Dies wäre ein Plus von 7,8 Prozent.
Steuersenkungen helfen
Nachdem im Sommer das Wachstum des weltgrößten Automarkts deutlich nachgelassen hatte und die Autobauer staatliche Hilfen gefordert hatten, senkte die Regierung ab Oktober die Mehrwertsteuer für Autos mit einem Motor von höchstens 1,6 Liter Hubraum. Seitdem zogen die Verkaufszahlen der Personenwagen wieder deutlich an. China ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen.
BMW und Daimler präferieren
An der Sichtweise des AKTIONÄR für die drei Papiere hat sich durch die Absatzzahlen nichts geändert. Die VW-Aktie wird in den nächsten Wochen von hoher Volatilität geprägt sein. Bei Kursen zwischen 115 und 120 Euro könnte sich auf Sicht von 12 bis 24 Monaten ein Einstieg durchaus als sinnvoll erweisen. Anleger die etwas ruhiger schlafen wollen, setzen im Autosektor auf BMW oder Daimler. Vor allem wenn die Karte Elektroauto gespielt wird, dürfte BMW zum Überholvorgang ansetzen.
(Mit Material von dpa-AFX)