Der Bitcoin-Hype geht in die nächste Runde. Während ein niederländischer Familienvater Haus und Hof verkauft, um in Bitcoin und Co zu investieren, steht der berühmt berüchtigte Whistleblower Edward Snowden der Kryptowährung kritisch gegenüber und wirbt stattdessen für eine Alternative.
Abenteuerlustige Familie
Didi Taihuttu lebt mit seiner Familie auf einem Campingplatz in einem kleinen Chalet. Alle drei Töchter müssen in einem Zimmer schlafen. Die minimalistische Lebensweise ist jedoch nicht dem finanziellen Notstand der Familie geschuldet, sondern einer verrückten Wette des Vaters. Im Sommer beschloss das Ehepaar Taihuttu die meisten ihrer Habseligkeiten inklusive Auto und 200-Quadratmeter-Haus zu verkaufen und die Erlöse in Kryptowährungen zu stecken. Was im ersten Moment nach einer Kurzschluss-Reaktion aussieht, ist das Ergebnis langjähriger Überlegungen. Didi Taihuttu handelt selbst seit 2010 mit Bitcoin und war selbst auch als Miner tätig. Nach dem Kurzsturz 2013 kehrte er der Kryptowährung vorerst den Rücken, bis sie dieses Jahr alle Rekorde brach.
Snowden weniger begeistert
Edward Snowden sollte die Entscheidung der Taihuttus wahrscheinlich nicht gut heißen. Kürzlich äußerte auch er sich zum Bitcoin und schrieb, es sei nicht sicher. Der Whistleblower antwortete auf einen Post eines Twitternutzers, der die Bitcoin-Alternative Zcash lobte, da sie von akademischen, professionellen Kryptographen entwickelt wurde. Snowden stimmte zu und nannte Zcash „die interessanteste Bitcoin-Alternative“.
Fehlende Anonymität
Bitcoin hat im Gegensatz zu Zcash durchaus einen geringeren Grad an Anonymität, denn die dahinterliegende Blockchain enthält sowohl die Empfängeradresse als auch alle weiteren an der Transaktion beteiligten Adressen. Somit ist es möglich Zahlungsvorgänge nach zu verfolgen. Gerüchten zufolge hat die US-Steuerbehörde bereits ein Analysewerkzeug erworben, womit Wege von Kryptowährungen nachverfolgt und somit Fälle von Steuerflucht aufgedeckt werden können.
Nicht nachmachen!
Es wird ausdrücklich davon abgeraten, es Didi Taihuttu gleich zu machen und alles auf eine Karte zu setzen. Weiterhin bleiben derartige Investitionen nur risikofreudigen Anlegern mit geringem Kapitaleinsatz vorbehalten, die die hohe Volatilität und einen möglichen Totalverlust mit einberechnen. Zwar gibt es gute Gründe, weswegen Bitcoin weiter steigen kann. Doch gleichzeitig erinnert die aktuelle Euphorie an historische Übertreibungsphasen, welchen schmerzhafte Korrekturen folgten.