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Bedroht Italien die Börsen?

Bedroht Italien die Börsen?
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Jochen Kauper 14.01.2019 Jochen Kauper

Eine dumpfe Angst liegt über dem Aktienmarkt. Eine neue Finanzkrise scheint zu lauern. Diesmal sind die verschuldeten Staaten ins Visier geraten. Ist die Furcht begründet? "Staaten, die in ihrer eigenen Währung verschuldet sind, können gar nicht pleitegehen. Sie können ihre Währung ja selbst drucken. Selbst das höchst verschuldete Japan kann Yen in beliebiger Höhe bereitstellen um seine Gläubiger zu befriedigen. Anders sieht es bei Ländern aus, die nicht in ihrer eigenen Währung verschuldet sind, wie etwa die Türkei oder Argentinien. Diese Länder sind aber zu klein um die Finanzmärkte aus den Angeln zu heben. Selbst das in Euro verschuldete Europa der Euro-Länder inklusive Italien kann nicht pleitegehen. Mario Draghi kann so viel Euro drucken, wie er möchte, es sei denn wir wollen, dass Italien in den Bankrott getrieben wird", sagt Börsenexperte Thomas Gebert.

Euro Krise 2012

Die primäre Funktion der Notenbank eines Landes besteht darin die Funktionsfähigkeit des Staates aufrechtzuerhalten. Gerät ein Land in Zahlungsschwierigkeiten und kann sich kein Geld mehr am Markt leihen, muss die eigene Notenbank einspringen und Liquidität bereitstellen, damit der Staat die Sicherheit und die Versorgung der Bürger aufrechterhalten und die Renten zahlen kann. "Diese Funktion muss die EZB auch gegenüber Italien wahrnehmen. Die Euro Krise des Jahres 2012 war exakt in der Sekunde zu Ende als Mario Draghi die Worte "Whatever it takes" fand und damit implizit die italienischen Schulden garantierte. Ohne diese Garantie wäre der Euro damals schon am Ende gewesen. Nun gibt es Bestrebungen, vor allem vorangetrieben von der Deutschen Bundesbank, diese Garantie vom Tisch zu nehmen. Dies würde jedoch das sofortige Ende des Euro bedeuten. Die Hauptfunktion einer Währung würde damit dem Euro entzogen. Die Bedenken der Deutschen Bundesbank richten sich vor allem darauf, dass mit der Garantie der italienischen Schulden ihre Vergemeinschaftung stattfände", sagt Gebert.

"Jedes Geld ist die Verbindlichkeit eines anderen"

Der deutsche Steuerzahler würde damit für die italienische Ausgabenfreudigkeit haften. "Doch diese Bedenken kann man auch zerstreuen. Staatsschulden werden nicht zurückgezahlt, genauso wenig wie Bargeld zurückgezahlt wird. Die Forderungen der EZB an Italien können in den nächsten 100 Jahren in der Bilanz verbleiben. Genauso wie der irische Staat während der Finanzkrise eine 40-jährige Staatsanleihe emittiert hat, die die Bank of Ireland in ihre Bilanz genommen hat und mit deren Erlös die irischen Banken gerettet wurden. Jedes Geld ist die Verbindlichkeit eines anderen. Insofern sind Staatsschulden mit Geld gleichzusetzen und können von der Notenbank durch den Ankauf von Staatsanleihen in Bargeld umgewandelt werden. Eine Notenbank muss die für das Funktionieren des Staates nötige Menge Geld bereitstellen. Dazu sind Staatsschulden, die monetarisiert, also von der Notenbank durch Anleihekäufe in Bargeld umgewandelt werden, nötig. Unser Bargeldumlauf ist beispielsweise in der Bundesbank-Bilanz hauptsächlich durch Devisenreserven gedeckt, die hauptsächlich in Dollar liegen, die fast ausschließlich in US-Staatspapieren angelegt sind. Insofern ist unser 50-Euro-Schein im Prinzip nichts anderes als ein Schuldschein der Vereinigten Staaten von Amerika. Wen stört’s? Der wird auch nie zurückgezahlt", sagt Börsenexperte Thomas Gebert.

Mehr von Thomas Gebert gibt es unter www.dergebertbrief.de

 

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