Die BASF-Tochter Wintershall hat auf die Unruhen in Libyen mit einer drastischen Maßnahme reagiert. Die Kooperation mit Adidas soll dagegen zu einer weitreichenden Partnerschaft ausgebaut werden. DER AKTIONÄR zeigt, was das für die Anleger des DAX-Konzerns bedeutet.
Der deutsche Erdöl-Produzent Wintershall hat wegen der Unruhen in Libyen vorerst die Produktion eingestellt. Aufgrund der andauernden Blockade der Öl-Exportanlagen an der Küste habe Wintershall die Förderung dort vor einigen Wochen einstellen müssen, sagte Unternehmenssprecher Stefan Leunig. Das berichtet die Welt am Sonntag. Aktuell sei es unklar, wann die Blockade aufgehoben werde und wie schnell die Produktion in der libyschen Wüste wieder aufgenommen werden könne.
Wichtiges Förderland
Libyen wird auch nach dem Sturz des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 noch immer von Unruhen erschüttert. In der Hauptstadt Tripolis kam es wieder zu Protesten, weil vor einigen Tagen Demonstranten von Milizionären erschossen worden waren. Die BASF-Tochter Wintershall einer der größten Ölproduzenten Libyens. Das Land ist auch einer der wichtigsten Lieferanten für Deutschland. Nach Produktionseinbußen wegen des Bürgerkriegs förderte Wintershall 2012 zusammen mit Gazprom rund 85.000 Barrel täglich. Nach Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) brechen die deutschen Ölimporte aus Libyen seit Ende des Sommers drastisch ein.
Adidas-Kooperation
Gute Nachrichten für BASF-Anleger gab es dagegen aus Deutschland. Der Sportartikelhersteller Adidas macht künftig gemeinsame Sache mit dem Chemiekonzern BASF. "Wir haben eine strategische Partnerschaft vereinbart", sagte BASF-Chef Kurt Bock der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Wir werden künftig noch enger kooperieren, bis hin zur gemeinsamen Arbeit im Labor", ergänzte Adidas-Chef Herbert Hainer. Die beiden erwarten sich aus der Partnerschaft neue Ideen und "mehr Geschäft". Erstes Projekt ist der Laufschuh "Boost". Den Rohstoff für die Sohle liefert BASF, den Rest Adidas. Hainer erwartet ein Geschäft "im dreistelligen Millionenbereich".
Die Aktie bleibt ein Kauf
Der Produktionsstopp in Libyen kommt nicht wirklich überraschend. Zwar dürfte er das Ergebnis im laufenden Quartal belasten. An der positiven Gesamteinschätzung ändert das aber nichts. In anderen Bereichen und Regionen läuft es bei BASF deutlich besser, wie auch die strategische Partnerschaft mit Adidas zeigt. Die Aktie des Chemieriesen bleibt ein Kauf, zumal BASF mit einer attraktiven Dividendenrendite von 3,5 Prozent.
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