Es ist keine große Enttäuschung: Die Goldproduktion wird bei dem weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold zurückgehen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr zahlreiche Minen mit hohen Produktionskosten verkauft. CEO Jamie Sokalsky hat den Markt auf die sinkenden Produktionszahlen vorbereitet. Doch einige Analysten gehen jetzt von einem regelrechten Einbruch aus.
TD Secutities-Analyst Greg Barnes geht davon aus, dass die Produktionszahlen steil nach unten gehen werden. Er geht davon aus, dass Barrick im laufenden Jahr nur noch rund 6,2 Millionen Unzen Gold produzieren wird – 2013 dürften es noch zwischen 7,0 und 7,4 Millionen Unzen gewesen sein. Zur Erinnerung: In den „goldenen Zeiten“ hat Barrick über acht Millionen Unzen pro Jahr produziert.
Reserven gehen zurück
Mit den Verkäufen dürften auch die Reserven von Barrick deutlich nach unten gehen. Barnes geht davon aus, dass die Goldreserven bei Barrick um mehr als zehn Prozent zurückgehen könnten. Er sieht die Aktie nach wie vor als Halteposition. Das Kursziel taxiert er auf 19,00 Dollar. Allerdings liegt Barnes mit seinen Schätzungen für den Gewinn je Aktie bei Barrick Gold rund 48 Prozent unter den Schätzungen der anderen Analysten.
DER AKTIONÄR ist nicht ganz so pessimistisch eingestellt: Natürlich wird die Produktion zurückgehen. Und natürlich werden die Reserven zurückgehen. Doch der Markt ist darauf vorbereitet. Und angesichts des Kursverlaufs dürfte bereits der Großteil eingepreist sein. Da sich der Goldpreis in den vergangenen Wochen zu stabilisieren scheint, dürften Minenaktien vor einem Comeback im laufenden Jahr stehen. Unter den Großen der Branche stellt Barrick Gold mit seinen vergleichsweise niedrigen Produktionskosten noch immer einen Top-Pick dar.