Der CEO geht. Jamie Sokalsky hat seinen Rücktritt bei dem weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold erklärt. Und schon gibt es jede Menge Spekulationen, was das bedeuten könnte. So gibt es Gerüchte, Barrick könnte die Fusionsgespräche mit Newmont Mining wieder aufnehmen und einen neuen Goldriesen schmieden.
Doch Chairman John Thornton schiebt derartigen Spekulationen zunächst einen Riegel vor. „Zum heutigen Stand ist das nicht unser Bestreben“, sagt er, als er darauf angesprochen wird. Barrick werde sich weiter auf die Optimierung des Portfolios konzentrieren. Allerdings spricht einiges dafür, dass die Verkäufe nicht mehr mit dem Nachdruck verfolgt werden, wie bisher. So lassen die Bestrebungen nach, Africa Barrick zu verkaufen, da man dort bereits Fortschritte bei der Performance erzielt hat. Und auch Spekulationen, Barrick könnte die Lumwana Kupfer Mine verkaufen, schob Thornton einen Riegel vor.
Thornton als CEO
Der Markt rätselt auch noch, wie es in Sachen CEO weiter geht. Erste Analysten hatten spekuliert, Thornton könnte die Rolle eines CEOs ebenfalls übernehmen. Doch auch hier fand der Chairman gestern deutliche Worte: „Das alles ändert meine Rolle nicht. Ich habe kein Interesse, CEO zu werden.“ Dennoch: Wenn der Weggang von Jamie Sokalsky eines deutlich zeigt, dann dass John Thornton der starke Mann bei Barrick ist.
Die Börse jedenfalls hat die Nachricht durchaus positiv aufgenommen. Die Barrick-Aktie konnte ihre Gewinne gestern im Handelsverlauf ausbauen. Der Markt hofft offensichtlich darauf, dass jetzt mit noch mehr Nachdruck die beiden Probleme bei Barrick – die hohe Verschuldung und das nachlassende Wachstum – angegangen werden. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung.