Das Papier des portugiesischen Geldhauses Banco Espirito Santo (BES) ist derzeit die wohl heißeste Aktie der Bankenbranche. Auch gestern zeigte sich der Kurs wieder sehr volatil, gab aber am Ende des Handelstages vor allem wegen schlechterer Ratings von S&P und Moody`s deutlich nach. Im heutigen Handel könnte jedoch eine positive Meldung der Aktie erheblichen Rückenwind verleihen.
Denn wie die spanische Zeitung El Economista berichtet, soll es zwischen der portugiesischen Zentralbank und der spanische Großbank Banco Santander bereits zu Gesprächen gekommen sein. Dabei ging es offnebar um einen möglichen Einstieg des Bankenriesen bei der BES. Schließlich dürfte der bisherige BES-Großaktionär Rioforte wegen des finanziellen Engpasses bald gezwungne sein, sich auch von seinen letzten 20 Prozent an BES zu trennen. Damit dies nicht wie am Montag, als ein Verkauf von fünf Prozent der BES-Papiere den Kurs um rund zwölf Prozent einbrechen ließ, zu einem weiteren Kursrutsch führt, sollte die Restbeteiligung möglichst kursschonend in starke Hände wandern.
BES passt ins Beuteschema
Grundsätzlich dürfte die BES sehr gut ins Beuteschema der Banco Santander passen. Die Spanier hatten in der Vergangenheit bereits oftmals ihren Mut bewiesen und sind bei kriselnden Konkurrenten eingestiegen was sich langfristig nahezu immer auch ausgezahlt hatte. Die Großbank legte dabei das Augenmerk auch nimmer auf den Preis. Und dieser ist bei der BES derzeit wirklich sehr niedrig. So beträgt der Marktwert des gesamten Konzerns aktuell nur 2,5 Milliarden Euro, während sich das ausgewiesene Eigenkapital zuletzt auf knapp siebe Milliarden Euro belief. Das KGV für das kommende Jahr liegt bei nur 6. Zudem muss festgehalten werden, dass die BES selbst gesund ist, lediglich die Muttergesellschaften der Espirito Santo Gruppe (RioForte, Espirito Santo Financial Group, Espirito Santo Irmaos usw.) haben große finanzielle Sorgen.
Mutige greifen zu
Fakt ist: Die Aktie der BES ist für konservative Anleger in keinster Weise geeignet! Mutige Anleger mit einem langen Atem können angesichts der enorm günstigen Bewertung jedoch auf eine Erholung setzen. Der Stoppkurs sollte bei 0,29 Euro platziert werden.