Staatliche Regulierungen und Konjunktursorgen – Suchmaschinen-Gigant Baidu bekommt im ersten Quartal das süß-saure China-Special geliefert. Die Folge: Zum ersten Mal seit die Baidu-Aktie 2005 an der Börse gehandelt wird, hat der chinesische Konzern einen Verlust verkraften müssen. Heute zum Handelsstart notiert die Aktie knapp 16 Prozent tiefer.
327 Millionen Yuan (umgerechnet 47 Millionen Dollar) rutscht Baidu im ersten Quartal ins Minus. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal wurde ein Umsatz von 6,7 Milliarden Yuan erwirtschaftet.
Laut CEO Robin Li lag der Grund für den Verlust in erhöhter stattlicher Regulierung und Überprüfung von Online-Content sowie in einem allgemein schwächeren Wirtschaftswachstum. „Auch wenn die chinesische Regierung einige Maßnahmen angekündigt hat, um das Wirtschaftswachstum zu stützen (…) bleiben wir gegenüber dem Online-Werbemarkt vorsichtig gestimmt,“ sagte Li im Rahmen der Analystenkonferenz.
Ebenfalls nicht gerade gewinnfördernd – aber durchaus vertretbar – sind die Investitionen in neue Geschäftsfelder wie Künstliche Intelligenz, Autonomes Fahren oder in eigene Videoinhalte für den Streaming-Dienst iQiyi. Die Entwicklungskosten stiegen um 26 Prozent – die Content-Kosten wuchsen um 47 Prozent.
Fazit: Für langfristig orientierte Anleger
Die Strategie bleibt: „Investieren in neues Wachstum.“ Auch ohne Xiang Hailong, dem Ex-Suchmaschinen-Chef, der nach 14 Jahren das Unternehmen aus „persönlichen Gründen“ verlassen musste.
Langfristig kann diese Strategie aufgehen – doch das Kerngeschäft mit Suchmaschinen-Werbung bleibt unter Druck. Investierte Anleger bleiben aufgrund der attraktiven Bewertung auch im Abwärtstrend dabei. Stopp bei 115 Euro ziehen.