Schafft es Apple erneut, die Analysten-Schätzungen zu übertreffen – oder droht eine herbe Enttäuschung? Morgen gibt es Klarheit: Der Smartphone-Pionier legt seine Zahlen für das Ende März abgeschlossene Quartal vor. Die Analysten stapeln bereits tief. Erwartet wird im Schnitt ein bereinigter Nettogewinn in Höhe von neun Milliarden Dollar (EPS 10,22 Dollar) – etwas weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Immerhin: In den letzten fünf Quartalen war es Apple stets gelungen, den Konsensus zumindest leicht (zwischen 1,2 und 4,0 Prozent) zu übertreffen.
Interesse an Apple auf Vier-Jahres-Tief
Neben der normalen saisonalen Schwäche dürfte der Produktzyklus an sich für ein eher durchwachsendes Übergangsquartal sorgen. Viele Kunden warten auf das neue, größere iPhone 6 oder die lange ersehnte Smartwatch. Zudem rücken derzeit Konkurrenzprodukte wie die Google Glass, das HTC One oder das Galaxy S5 in den Fokus.
Ein Blick auf Google Trends, ein Indikator für das allgemeine Interesse von Seiten der Internet-User, lässt auf eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit der Kunden schließen: Mit einem Wert von 46 (April 2013: 49) wurde ein neues Vier-Jahrs-Tief erreicht. Der Tod von Steve Jobs im Oktober 2011 oder die Vorstellung des iPhone 5 im September 2012 sorgten noch für maximales Interesse der Internet-Googler in Höhe von 100.
Die große Frage ist: Wie viel iPhones – der Hauptgewinnbringer für Apple – wurden im abgelaufenem Quartal verkauft? Die Experten-Schätzungen gehen weit auseinander und reichen von 34 bis 42 Millionen. Im gleichen Vorjahresquartal brachte Apple 37 Millionen Stück an den Mann.
Impuls durch Buyback?
Zumindest das Interesse der Börsianer könnte Apple schneller als gedacht zurückgewinnen. Einem Bloomberg-Artikel zufolge spekulieren die Analysten von Sanford C. Bernstein auf eine Ausweitung des vor einem Jahr initiierten Rückkaufprogramms in Höhe von 60 Milliarden Dollar um 30 Milliarden Dollar. Finanziert könnte der Erwerb eigener Aktien durch eine Anleihe werden, da das Milliardenvermögen von Apple zu großen Teilen im Ausland liegt und bei der Rückführung hohe Steuern anfallen würden.
Charttechnisch befindet sich die Aktie in einem Dreieck. Am Mittwoch wird wohl die Entscheidung über den weiteren, kurzfristigen Kursverlauf fallen.