Nach den grandiosen Q3-Zahlen könnte Tesla auch noch einmal im vierten Quartal positiv überraschen. Morgan-Stanley-Analyst Adam Jones schrieb jetzt, dass die extremen Bemühungen von Tesla, möglichst viele Model 3 noch 2018 an die Kunden auszuliefern, zu einem "substanziell höherem Cash-Flow" führen könnten. In seinem "Bull-Szenario" wird der Cash-Flow im letzten Quartal doppelt so hoch sein wie im Vorquartal - was eine dicke Überraschung wäre. Doch in seinem "Basis-Szenario" rechnet Jones vorsichtig: Der Free-Cash-Flow liegt demnach bei 650 Millionen Dollar nach 740 Millionen Dollar im Vorquartal. Unterm Strich hält Jones zwar eine Überraschung für möglich, gibt jedoch zu bedenken, dass sich Tesla allmählich dem Höhepunkt ("Emerging Peak") beim Aktienkurs und der Stimmung nähern könnte. Viele Analysten geben zu bedenken: 2019 reduziert sich die Förderung für Tesla-Fahrzeuge, die Model-3-Anfangseuphorie kühlt ab und Konkurrenten wie Porsche wachen auf.
Apple wirbt Tesla-Designer ab
Für Ungemach sorgt auch ein Rivale aus dem Silicon Valley: Apple hat den Designer Andrew Kim von Tesla abgeworben. Beim Musk-Unternehmen soll dieser an der Entwicklung mehrerer Fahrzeuge beteiligt gewesen sein. Zuvor war bereits Teslas Chefingenieur Doug Field wieder zu Apple zurückgekehrt. Eigentlich hat der iPhone-Hersteller seine Pläne rund um ein selbstfahrendes Auto auf Eis gelegt. Nun macht es den Anschein, als könnte sich der Kurs des Unternehmens geändert haben.
Tesla bleibt interessant
Kurzfristig beweist die Tesla-Aktie relative Stärke. Es können sich daher Chancen auf neue Höchststände auftun. Trotzdem bleibt Tesla hoch bewertet. Zum Vergleich: BMW stellt sechsmal so viele Autos her, ist auf dem Parkett aber weniger wert. Sobald die alteingesessenen Autobauer oder die Silicon-Valley Giganten auf den Markt für Elektro-Autos vorstoßen, könnte es für Tesla ungemütlich werden. Eine gefestigte Position in China kann im Verdrängungswettbewerb allerdings ein wichtiger Faktor sein.
