Die Aktie des weltgrößten Bierkonzerns AB Inbev knickt am Freitag nach einer Umsatzwarnung ein. An den positiven langfristigen Aussichten für den neu entstandenen Konzern ändert das freilich nichts.
Der weltgrößte Bierbrauer AB Inbev muss nach der Übernahme seines Rivalen SABMiller seinen Durst nach mehr Umsatz zügeln. Wegen anhaltend schwacher Nachfrage in Brasilien dürfte der Umsatz je Hektoliter im laufenden Jahr nur in Höhe der Inflation wachsen, teilte der Konzern am Freitag im belgischen Leuven mit. Bisher war der Hersteller von Bieren wie Budweiser, Beck's und Franziskaner von einem Wachstum oberhalb der Inflationsrate ausgegangen. Die Prognosen beziehen sich jeweils auf die "alte" AB Inbev ohne das erst im Oktober übernommene SABMiller-Geschäft.
Für das dritte Quartal meldete der Konzern einen überraschenden Gewinnrückgang. Während der Umsatz auf vergleichbarer Basis mit 11,1 Milliarden US-Dollar knapp drei Prozent höher ausfiel als ein Jahr zuvor, schrumpfte der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ebitda) um zwei Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einer Steigerung gerechnet. Doch im wichtigen Absatzmarkt Brasilien machten AB Inbev höhere Steuern, der Ausbruch des Zika-Virus und die schwache Wirtschaftsentwicklung zu schaffen.
Konzernweit sackte der Überschuss sogar um knapp 60 Prozent auf 557 Millionen Dollar nach unten. Neben dem Rückgang des operativen Gewinns nannte AB Inbev deutlich gestiegene Finanzierungskosten sowie ungünstige Währungskurse als Ursachen für den Einbruch. Dem Unternehmen macht der starke Dollar zu schaffen. Positiv wirkte sich diesmal eine gesunkene Steuerlast aus.
Halten
Keine Frage, Zahlen und Ausblick enttäuschen, die Aktie steht zu Recht unter Druck. Doch der langfristige Ausblick bleibt positiv, schließlich kann der Ab Inbev durch die Fusion mit SABMiller die jährlichen Kosten um bis zu drei Milliarden Euro sparen. Außerdem besitzt der neue Brauerei-Gigant eine Marktmacht, die ihm wahrscheinlich über Jahrzehnte nicht zu nehmen sein wird. Langfrist-Anleger bleiben dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)
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