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Amazon: Kampf um Indien hat gerade erst begonnen

Amazon: Kampf um Indien hat gerade erst begonnen
Foto: Börsenmedien AG
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08.03.2018 ‧ Benedikt Kaufmann

China ist für Amazon verloren. Den Kampf um die asiatischen Wachstumsmärkte hat der Konzern jedoch nicht aufgegeben. Amazon pumpt Milliarden in das Indien-Geschäft.

Indien ist ein äußerst lukrativer Markt. Der asiatische Staat verfügt über eine attraktive Demographie: von den 1,3 Milliarden Menschen sind 65 Prozent unter 35 Jahren. Die junge Bevölkerung gilt dabei als technikaffin und der Anteil an Internetnutzern steigt rasant.

Daneben überzeugt Indiens wirtschaftliche Entwicklung. Im vergangenen Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 7,2 Prozent – mehr als doppelt so schnell wie in den USA oder Europa. Auch der E-Commerce-Markt glänzt durch rasantes Wachstum. Laut Statista wächst der Markt ausgehend von 20,1 Milliarden Dollar im Jahr 2017 auf 52,3 Milliarden Dollar im Jahr 2022. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 21 Prozent pro Jahr. Überragende Aussichten.

Amazon lässt daher rund 5,5 Milliarden Dollar in den indischen Markt fließen, um sich gegen den ebenfalls gut finanzierten Konkurrenten Flipkart durchzusetzen. Die Milliarden werden verwendet, um das Amazon- Angebot speziell anzupassen: So vergibt der Online-Händler Kredite an Inder ohne Bankkonten, entwickelte eine auf leistungsschwache Smartphones zugeschnittene App-Version und bietet regionale Produkte an.

Der größte Teil der Investitionen dürfte jedoch in den Ausbau der ländlichen Infrastruktur gehen, denn in Indien gibt es kein DHL oder UPS – Amazon muss sich eine eigene Logistik aufbauen. Mittlerweile eröffnete Amazon über 41 Logistikzentren und startete ein Programm namens „I Have Space“, über das 17,500 Einzelhändler ihre Warenlager zur Verfügung stellen.

Aktuell verfügt Amazon-Indien über 150 Millionen registrierte Nutzer und ein Angebot von etwa 160 Millionen Waren durch 300.000 Verkäufer. Ebenso wie der indische E-Commerce-Markt befindet sich Amazon in Indien ebenfalls noch in der Anfangsphase. Auch der Kampf, um den aussichtsreichsten E-Commerce-Markt der Welt ist gerade erst entbrannt. Und auch wenn hierzulande Flipkart kein Begriff ist – die dahinterstehenden Anteilseigner sind es: Ebay, Tencent, Microsoft und Softbank.

Für Anleger bedeutet Amazon in Indien zusätzliches Kurspotential – denn nichts treibt die Amazon-Aktie mehr an als Wachstum. Solange der E-Commerce-Gigant weiterhin Wachstumsraten im Bereich von 30 Prozent liefert, dürfte das Papier im aktuellen Marktumfeld weiter steigen.

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