Der Verkauf von Klamotten und Accessoires im Internet verspricht Amazon zusätzliche Umsätze in Milliardenhöhe. Kein Wunder, dass der Online-Händler sein Bekleidungsgeschäft weiter ausbauen will. Nächster Schritt: eine eigene Mode-Linie für Sportfans – erste Artikel wurden bereits ausgeliefert.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg stellen taiwanesische Bekleidungshersteller, die für namhafte Marken wie Nike oder Under Armour produzieren, auch Sportbekleidung für Amazon her. Die ersten Lieferungen sollen bereits im August erfolgt sein.
Dabei sind die neuen Sportartikel nicht Amazons erste eigene Modemarke. Seit über einem Jahr wird in den USA eine eigene Amazon-Kollektion angeboten – sie umfasst rund 1.800 Klamotten und Schuhe für Damen, Herren und Kinder. In Europa sind die Produkte noch nicht erhältlich – Amazon hat sich jedoch die Markennamen wie Lark & Ro, North Eleven oder Franklin Tailored auch in der EU schützen lassen.
Im gesamten Modemarkt machten Online-Verkäufe im vergangenen Jahr zwar nur 19 Prozent aus. Doch auch hier verändert sich der Handel – im Jahr 2011 entfielen erst elf Prozent der Verkaufserlöse auf den Online-Handel.
Laut den Analysten von Cowen & Co. sollen Amazons Modeverkäufe im Jahr 2017 um 30 Prozent auf 27 Milliarden Dollar wachsen. Diese Schätzung bezieht sich alleine auf die USA und dürfte den E-Commerce-Giganten zum Marktführer in Amerika machen. Dabei gilt: Mit fremden Marken dürfte Amazon Bruttomargen von 35 bis 45 Prozent erzielen, bei eigenen Marken erhöht sich dieser Wert auf 60 bis 65 Prozent. Durch das neue Amazon Engagement erwarten die Experten daher nicht weniger als einen EPS-Zuwachs von 0,25 Dollar – was bei 475 Millionen ausstehenden Aktien einen zusätzlichen Gewinn von 118 Millionen Dollar bedeuten würde.
Eine positive Entwicklung, die anhalten dürfte – der Marktanteil Amazons im Bekleidungsmarkt könnte innerhalb der nächsten fünf Jahre von aktuell 6,6 Prozent auf über 16 Prozent ansteigen.
Die zusätzlichen Milliarden an Umsätzen und Gewinnen verleihen der Amazon-Aktie für 2017 weiteres Potenzial. Auch im besonders umkämpften Sportartikelmarkt hat Amazon gute Chancen sich zu etablieren.
Positiv zu bewerten ist auch das Chartbild der Amazon-Aktie. Die 1.000-Dollar-Marke wurde geknackt, der seit Oktober anhaltende Aufwärtstrend beschleunigt sich. Beflügeln hier etwa bereits die Q3-Zahlen, die am 26.Oktober veröffentlicht werden? DER AKTIONÄR empfiehlt: Dabei bleiben!