Die Lage bei Adidas trübt sich weiter ein. Die Aktie des Sportartikelherstellers ist am Donnerstag nach einer Gewinnwarnung eingebrochen. Der Wert hat im Tagesverlauf über 15 Prozent verloren. Nun hat die Schweizer Großbank UBS ihre Einschätzung überarbeitet.
UBS-Analyst Fred Speirs hat Adidas nach der Gewinnwarnung von von "Buy" auf "Neutral" abgestuft und das Kursziel von 88 auf 64 Euro gesenkt. Sowohl die Anzahl als auch das Ausmaß negativer Faktoren hätten nun eine kritische Schwelle überschritten, schrieb der Experte in einer Studie vom Freitag. Das Vertrauen der Anleger sei durch die Prognosesenkungen beschädigt worden, auch wenn der Sportartikelhersteller auf etliche Probleme wie die schwierigeren makroökonomischen Bedingungen, die Abwertung von Schwellenländer-Währungen, die weltweite Schwäche des Golfmarktes und steigende operative Risiken in Russland keinen Einfluss habe. Der Analyst senkte seine Gewinnschätzungen deutlich.
Zum einen hat Adidas die mittelfristigen Ziele nach hinten verschoben. Zum anderen wurde die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich von bisher 850 bis 930 Millionen auf 650 Millionen Euro zurückgeschraubt. Auch beim Umsatz wurden die Wachstumserwartungen zurückgenommen und liegen nun im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Finger weg
Seit Jahresbeginn hat die Adidas-Aktie mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren. Obwohl die langfristigen Aussichten nach wie vor stimmen, sollten Anleger nach dem Kurseinbruch derzeit ihre Finger von der Aktie lassen und nicht ins fallende Messer greifen. Adidas muss erst zeigen, dass der Konzern durch den strategischen Umbau einiger Sparten wieder auf Kurs kommt. Anleger bleiben daher vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)