Die Adidas-Aktie ist am Mittwoch unter eine wichtige Unterstützung gerutscht und hat ein neues Jahrestief markiert. Dabei läuft die Fußball-WM in Brasilien für den Sportartikelhersteller extrem gut. Auch die Analysten sind für den DAX-Titel weiterhin optimistisch.
"Vom kommerziellen Aspekt wird dies die erfolgreichste Weltmeisterschaft der Geschichte für uns", sagte Unternehmenschef Herbert Hainer am Dienstag in Herzogenaurach. Adidas werde in diesem Jahr mit mehr als acht Millionen verkauften Nationaltrikots einen Rekord aufstellen - bei der WM vor vier Jahren waren es noch 6,5 Millionen. Besonders beliebt ist das Trikot der deutschen Nationalmannschaft: Mit gut zwei Millionen wird der bisherige Spitzenwert aus dem Jahr 2006 um rund 30 Prozent übertroffen.
Zuversichtliche Experten
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für Adidas nach einer Prognosebekräftigung für das Fußballgeschäft auf "Buy" mit einem Kursziel von 95 Euro belassen. Die Bestätigung des Umsatzziels im Fußballgeschäft durch den Sportartikelhersteller sei positiv, so Analyst Christian Schwenkenbecher. Interessant sei vor allem das offensichtlich zweistellige Absatzwachstum in Lateinamerika, denn dies deute auf Marktanteilsgewinne auf Schwellenmärkten hin. Angesichts der gesunden Wachstumsaussichten betrachtet der Experte die jüngste Kursschwäche als Kaufgelegenheit.
Noch optimistischer ist das Analysehaus Independent Research. Analyst Zafer Rüzgar hat die Einstufung für Adidas auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 97 Euro belassen. Der Sportartikelhersteller habe ein positives Zwischenfazit für die Fußball-WM gezogen, so der Experte. Er hält die zuletzt negativen Meldungen für vollständig eingepreist und erwartet in den kommenden Quartalen eine Verbesserung der operativen Entwicklung. Das derzeit attraktive Bewertungsniveau bietet Rüzgar zufolge eine gute Einstiegsgelegenheit.
Abwarten
DER AKTIONÄR kann sich dem Optimismus der Experten nicht ganz anschließen. Die charttechnische Situation hat sich mit dem Rutsch auf ein neues Jahrestief weiter eingetrübt. Anleger sollten vorerst nicht in das fallende Messer greifen. Erst bei einem Ausbruch über die 80-Euro-Marke wird ein neues Kaufsignal generiert. Bis dahin warten Anleger an der Seitenlinie.
(mit Material von dpa-AFX)